- 5454 -

1335. April 28. Breslau an der gewöhnlichen Gerichtsstelle (in loco ubi hominibus iusticiam fieri est conswetum).

sexta fer. prox. post dom., qua cant. Quasimodo.

Apeczco, Bresl. Domherr u. Offizial, bek., daß vor ihm Abt Konrad u. der Konvent des Vincenzstiftes vor Breslau durch ihren Syndikus Br. Peter den Nikolaus Dorrenfeit als Dorfherrn, den Schulzen u. die Bauern von Rosinhayn i. Ohlauer Distrikt wegen strittiger Abgaben verklagt haben. Der Syndikus bringt vor, daß sein Kloster bisher im ruhigen Besitz u. Genuß von jährlich 7 Scheffeln Getreide, nämlich 2 Roggen, 2 Weizen und 3 Hafer vom ganzen gen. Dorfe gewesen sei, während der Dorfherr jüngst vor Gericht bekannt hätte, sein Dorf sei nur zu 6 Scheffeln, nämlich 2 Roggen, 1 Weizen u. 3 Hafer jährl. verpflichtet. Nach reiflicher Beratung entscheidet der Offizial, daß das Kl. mit Recht auch den 2ten Scheffel Weizen, also zusammen 7 Scheffel Getreide vom Dorfe Rosenhain zu erhalten habe u. verurteilt außerdem die Verklagten zu den Kosten, wobei er ihnen jedoch die Appellation an den Metropolitansitz anheimstellt.

Z.: Mag. Franczko v. Goldberg, Mag. Andreas, Mag. Heinr. v. Brok (sonst Bork, Kleinburg?), Advokaten des Bresl. Konsist., Joh. Conplat, Jakob v. Jelin, Nik. Notar des Offizials u. Heinrich des weil. Heinrich v. Breslau Sohn, öffentl. Notare.


Bresl. Staatsarch. Rep. 135 D 90 a Matrica Vincentii (Kopialbuch a. d. 2. Hälfte des 15. Jahrh.) Vol. II, fol. 22.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke.